Aktionsplan Wohnen

Das Programmgebiet „Sozialer Zusammenhalt Oberhausen Osterfeld“ verfügt über zahlreiche, vielfältige Wohnsiedlungsbereiche. Die Wohnformen reichen von dichten Geschoss- / Mietwohnungsbau in der Innenstadt und in Teilen der Innenstadtrandgebiete über Siedlungen des Werkswohnungsbaus, größere Bestände von örtlichen Genossenschaften bis hin zu privaten Ein- und Zweifamilienhausbereichen. Im Süden des Programmgebietes und im Zentrum sind diese Bestände teils durch einen hohen baulichen-, energetischen Erneuerungsbedarf gekennzeichnet, teilweise gibt es Leerstände und erkennbare wohnungswirtschaftliche Probleme. Im Norden weisen vor allem die zahlreichen Wohnungsbestände und das Wohnumfeld privater Eigentümer*innen Anpassungsbedarf an energetische Vorgaben, ökologische Stadtgestaltung (z.B. Regenwasserversickerung, Dach- und Fassadenbegrünung, etc.) und Barrierefreiheit auf. Die Erarbeitung des „Aktionsplanes Wohnen“ dient der Weiterentwicklung Osterfelds hin zu einem zukunftsfähigen Wohnstandort.

Mit dem „Aktionsplan Wohnen“ wurden Handlungsbedarfe in einzelnen Wohnquartieren erkannt, analysiert und aufgezeigt und Strategien zur Zukunftsfähigkeit des Wohnraumangebotes erarbeitet. Der Aktionsplan Wohnen dient außerdem als Grundlage für die Umsetzung der Teilmaßnahme „Eigentümer*innenberatung und /-aktivierung, in dessen Rahmen zwei Stadtteilarchitekt*innen seit Anfang 2021 für die Immobilieneigentümer*innen in Osterfeld rund um die Themen Fassaden- und Hofprogramm, altersgerechter Umbau von Wohnraum und alternative Wohnformen ansprechbar sind.

Eine Begehung des Aktionsraumes mit Bewohner*innen während der Erarbeitung des Aktionsplans Wohnen

Der Aktionsplan Wohnen wurde im letzten Quartal 2019 von dem Büro „InWIS Forschung & Beratung GmbH“ erarbeitet. Anhand von zwei beispielhaften Aktionsräumen wurden konkrete Handlungsansätze entwickelt, welche exemplarisch für weitere Standorte stehen. Zum einen wurde das Quartier Rothebusch stellvertretend für das Themenfeld „Wohnen und Altwerden im Quartier“ steht sowie das Green-/Ketteler Viertel, stellvertretend für die Thematik „Aufenthaltsqualität im Wohnumfeld“ betrachtet.

Im Rahmen der Erarbeitung des Aktionsplans wurde zunächst eine Analyse der beiden Aktionsräume durchgeführt. Aufbauend auf den Analyseergebnissen wurden allgemeine Ziele für das Wohnen in Osterfeld abgeleitet und konkrete Strategien und Maßnahmen für die Erreichung dieser Ziele aufgezeigt. Zudem werden im Rahmen des Aktionsplans Wohnen generelle Empfehlungen für die Entwicklung Osterfelds hin zu einem attraktiven Wohnstandort abgeleitet.

Es bestehen Erneuerungsbedarfe bei Wohnhäusern der 1950er und 1960er Jahre, der Einsatz eines/r Stadtteilarchitekt*in, der altersgerechte Umbau von Bestandwohnungen, die Schaffung altersspezifischer Dienstleistungsangebote im Quartier und die Aufwertung des privaten Wohnumfelds wird empfohlen. Handlungsoptionen bei Leerstand, wie beispielsweise ein Umzugsmanagement, sollen geprüft und der Wohnstandort durch zielgruppenspezifischen Neubau aufgewertet werden. Hierbei soll insbesondere auch die Transparenz der Angebotsstrukturen erhöht und Wohnraumfördermöglichkeiten genutzt werden.

Der Aktionsplan Wohnen formuliert noch keine konkreten Schritte zur Umsetzung dieser Empfehlungen, sondern stellt eine „Ist-Analyse“ dar und dient als Anknüpfungspunkt für weitere Maßnahmen und die Arbeit der Stadteilarchitekt*innen.